Karin Wieckhorst - Fotografie
Samstag 23. August 2025
11:00 Uhr
Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (Cottbus) | Cottbus
Bekannt wurde Karin Wieckhorst durch ihre Aufnahmen, die die Sprengung der Leipziger Universitätskirche im Mai 1968 dokumentieren sowie durch ihre mehrjährige fotografische Arbeit über das Leben von Behinderten. Ganz gleich welchem Thema sich die Fotografin widmet, seien es in den 1980er Jahren ihre fotografischen Erkundungen in Ost- und Westberlin oder ihre aktuellen Recherchen in oft entlegene Gegenden der Welt, stets ist es ihr besonders genauer Blick für soziale Zustände und Zusammenhänge der ihre Bilder auszeichnet. Sie verweisen auf Nebensächliches und lassen doch Wesentliches sichtbar werden. Die Fotografin hat ein waches Gespür für signifikante Momente und so verdichtet sich in ihren Bildern die erfahrene Flüchtigkeit der Realität zu präzisen Erinnerungen.
Zentrales Werk der Ausstellung ist die in den 1980er Jahren entstandene Serie "Begegnungen in Ateliers". Sie zeigt unangepasste Künstler*innen der Jahrgänge 1933-1961 aus Halle, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Berlin und Leipzig. Wieckhorst hat sie in ihren Ateliers besucht und in Einzelporträts festgehalten. Im nächsten Schritt ließ sie die Künstler*innen dieses Bild bearbeiten. So entstanden Verfremdungen, Übermalungen, die den Nahaufnahmen eine individuelle, zum Teil expressive Handschrift verleihen. Diese Serie erlaubt einen einmaligen Einblick in die damalige Kunstszene der DDR.